Stieg Larsson, 1954 in Umeå, Schweden,
geboren, war Journalist und Herausgeber des antifaschistischen
Magazins EXPO. Schon in seiner Jugend war er Mitherausgeber verschiedener
SF-Fanzines, z.B.: "Sfaeren" oder "Fijagh".
In seinen jungen Jahren war er in der Politik als "Trotzkist"
aktiv und war auch einmal der Herausgeber der schwedischen "Vierten
Internationale". Aber er wollte immer Journalist werden.
Stieg Larsson hatte viele Talente. Er war ein exzellenter Schreiber,
ein talentierter Künstler und ein herausragender Fotograf
und ein scharfsichtiger Herausgeber.
Eine Zeitlang war Stieg auch Vorsitzender der schwedischen Science
Fiction Vereinigung. Öfters reiste er in dieser Zeit auch
nach Afrika. Schließlich arbeitete er in Stockholm bei der
Post, während er versuchte professionell zu schreiben. Nebenbei
verkaufte er gelegentlich Essays und Artikel. 1980 fand er schließlich
einen Job als Journalist bei der führenden schwedischen Nachrichtenagentur
TT, bei der er 19 Jahre blieb. Dort war er primär ein Mitglied
der graphischen Abteilung, aber er schrieb unzählige Features,
von Kritiken über Kriminalliteratur - was neben SF seine
Lieblingsliteratur war - bis zu Hauptnachrichten und Hintergrundberichten
über das Weltgeschehen. Er kehrte nach Afrika zurück
und war einer von ein paar schwedischen Journalisten die Grenada
besuchten und er blieb der prodemokratischen Bewegung auf Grenada
sein restliches Leben lang verbunden.
Er galt als einer der weltweit führenden Experten für
Rechtsextremismus und Neonazismus. Allmählich hatte sich
Stieg Larsson auf die ansteigende Welle des schwedischen Rassismus
und die Sympathien für die Neonazis konzentriert. 1995, als
fünf Schweden von Rassisten ermordet wurden, gründete
er die Expo-Stiftung mit dem speziellen Ziel, die rassistischen
und totalitären Organisationen und Aktivitäten in Schweden
zu erforschen und zu enthüllen. Er verließ TT und wurde
Vorsitzender von Expo und Herausgeber des gleichnamigen Magazins.
Er veröffentlichte vieldiskutierte Bücher über
die Problematik des Rechtsradikalismuses in Schweden. Stieg Larsson
hat Antifaschismus immer als internationalistisch begriffen, nachdem
er zeitweise mit Befreiungsbewegungen in der Karibik und Afrika
zusammengearbeitet hatte. Seit den 90 er Jahren erhielt Stieg
Larsson viele Drohungen von Rechtsradikalen.
Stieg Larsson wollte immer Literatur schreiben. Im Jahre 2002
fing er in seinem Sommerurlaub wieder zu schreiben an. Und hier
wurde der Grundstein zu seiner "Millenium-Trilogie"
gelegt und im Juni 2004 wurde das erste Buch verlegt.
Buchtipp |
|
Larsson starb am 9. November 2004 in Stockholm erst 50-jährig
an einem Herzinfarkt. Er kam nach der Mittagspause vom Essen in
das Büro von Expo zurück und kollabierte auf dem Flur.
Stieg Larsson hat es aber geschafft, zuvor seine Trilogie, deren
erster Teil "Verblendung" ist, zu vollenden.
Die Bücher aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.
Autor: Jürgen Ruckh/ Esslingen
© Juli 2006 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien