Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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"Schattenhände" von Jorun Thørring

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Krudes Verwirrspiel aus Lügen und Geheimnissen

Als ein ukrainischer Student vor den Mülltonnen eines Hinterhofes erstochen aufgefunden wird, ermittelt Kommissar Hervé Marchal unterstützt von Orla Os, die schnell zur Hauptfigur des Kriminalromans wird. Die 34jährige Norwegerin lebt seit vielen Jahren in Paris, hatte einen reichen Juristen geheiratet, der bei einem Autounfall zu Tode kam. Nun arbeitet die junge Witwe als Rechtsmedizinerin und vor allem als Sonderermittlerin bei der dortigen Polizei. Die Arbeit ist ihr Lebenselixier und ihr Privatleben läuft nicht gerade rund.

Kaum haben die Befragungen von Bewohnern des Hauses begonnen, wird auch der Zimmernachbar ermordet. Niemand sah oder bemerkte etwas. Die Toten waren letztlich gänzlich unbekannt und auch das angebliche Studium war erfunden. Orla braucht eine Weile, um ihre Ermittlung geradlinig auszurichten. Die im Prinzip ärmlich lebenden jungen Männer unternahmen einige teure Flugreisen. Das passt nicht zusammen.

Eine Freundin hilft ihr, Kontakte in der Heimat der Getöteten aufzunehmen. Nicht lange danach wird sie tragischer Weise ebenfalls umgebracht. Orla wird bald darauf selbst überfallen, gerät nun selbst in das Visier des Mehrfachmörders, zumal der offensichtlich stets Bescheid weiß, was Orla tut oder vorhat.
Einziger Trost für sie ist ihr sich ein wenig beruhigendes Privatleben, denn eine Zufallsbekanntschaft mit einem Weinhändler entwickelt für sie ganz positiv und völlig unerwartet ausstehende Erbschaft ihres verstorbenen Mannes Alain Chenu lässt Orla auf eine absichernde Zukunftsoption hoffen.

Es dauert etwas, bis man in die etwas verworrene Geschichte "rein kommt". Zunächst heißt es Detailbeschreibungen über polizeiliche Kleinarbeit zu ertragen, doch dann steigen Tempo und Spannung an. Das auch, weil sich im Verlauf aufgrund der offensichtlichen internen Kenntnisse über die Vorgehensweise von Orla Os wechselnde Verdächtige ergeben. Gut mit der Protagonistin eins liest man sich nun von Ereignis zu Erkenntnis und will nicht mehr aufhören, bis der Fall geklärt ist. Das wird er auch, jedoch - wie es sich für ein Krimi-Finale gehört - mit einer doch unerwarteten Auflösung.

Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© Juli 2011 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de

"Kein Zeichen von Gewalt" von Jorun Thørring

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Eine Norwegerin in Paris
Die aus Norwegen stammende Orla Os ermittelt in der Stadt der Liebe

Auch wenn die Morde, die in „Kein Zeichen von Gewalt“ begangen werden, ihren Ursprung im französisch-algerischen Unabhängigkeitskrieg haben, ein politisches Buch, gar ein Polit-Thriller ist der zweite Krimi mit der aus Norwegen stammenden und nun in Paris arbeitenden Gerichtsmedizinerin Orla Os nicht. Im Gegenteil: „Kein Zeichen von Gewalt“ ist ein recht konventioneller Krimi mit klassischem Setting, der zwar nicht in der britischen Upperclass spielt, dafür aber in der französischen Bourgeoisie.

Jorun Thørring ist ganz offensichtlich eine vielseitige Frau: In ihrer Heimat Norwegen arbeitet sie in Trondheim als Gynäkologin, gleichzeitig debütierte sie 2005 mit „Schattenhände“ als Kriminalautorin. Protagonistin ist eine norwegische Gerichtsmedizinerin in Paris. 2008 erschien dann ein weiterer, sehr authentischer Krimi aus der Feder Thørrings, dieses Mal mit Aslak Eira, einem samischen Ermittler in Tromsø, als Hauptcharakter. Mit „Kein Zeichen von Gewalt“ liegt nun der zweite Krimi um die norwegische Gerichtsmedizinerin Orla Os in Paris vor. Hier bekommt es Orla Os mit der französischen Bourgeoisie zu tun.

Klassisches Krimisetting

Adam Fabre, der Inhaber einer Pariser Modellagentur, verschwindet spurlos. Als man sein Auto schließlich findet, liegt auf dem Rücksitz die Leiche einer jungen, unbekannten Frau, die niemand zu vermissen scheint. Gleichzeitig müssen Orla und ihre Kollegen versuchen,  hinter die funkelnde Fassade einer angesehenen Pariser Familie zu blicken und ihre Geheimnisse zu enthüllen, um den Mord an der jungen Frau aufzuklären. Erst sehr spät erkennt das Ermittlerteam die wahren Zusammenhänge, die bis in die Zeit des algerischen Unabhängigkeitskrieges zurückführen und die dem Leser durch Einschübe bereits von Beginn an präsentiert werden. Doch ein politisches Buch, gar ein Polit-Thriller, ist „Kein Zeichen von Gewalt“ nicht. Vielmehr handelt es sich um einen recht konventionellen Krimi, der durch eine verhältnismäßig geschlossene Personenkonstellation – alles dreht sich um die Familie Tesson – eher etwas von einem kleinen Familienroman mit einem klassischen Krimisetting hat, wie man es beispielsweise von Agatha Christie kennt. So haftet dem Roman, wiewohl er in Ort, Zeit und Stil in der Gegenwart verankert ist, etwas Antiquiertes an. Herausgekommen ist somit ein zwar gut erzählter Krimi mit einer sympathischen Protagonistin, die als Norwegerin in Paris ein Hauch von Exotik umgibt, aber zum ganz großen Wurf, der sich aus der Masse abhebt, fehlt „Kein Zeichen von Gewalt“ das ganz Besondere, Außergewöhnliche und Einzigartige.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
© November 2009 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Glaspuppen" von Jorun Thørring

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Mord nördlich des Polarkreises
Cato Isaksen und Kommissar Gunnarstranda ermitteln in Oslo, Varg Veums Revier ist Bergen. Nun landet mit Tromsø eine nordnorwegische Stadt auf der Krimilandkarte.

„Glaspuppen“ bildet den Auftakt zu einer Serie Kriminalromane um den samischen Ermittler Aslak Eira aus Tromsø. In seinem ersten Fall muss der verschrobene Ermittler in vier Mordfällen an Studentinnen ermitteln. Die Autorin Jorun Thørring überzeugt mit einer handwerklich sauberen Arbeit, interessanten Charakteren sowie einem fein gesponnenen Plot und fügt dem skandinavischen Krimiatlas eine neue Stadt hinzu – Tromsø, Nordnorwegens größte Stadt.

Dass skandinavische JournalistInnen unter die Krimischriftsteller gehen, ist man längst gewöhnt. Auch Gärtner, Ex-Häftlinge und ehemalige Zahnärztinnen findet man hier. Nun hat sich eine Gynäkologin aus Norwegen dazu gesellt – die 1955 in Tromsø geborene Jorun Thørring. Bereits 2005 debütierte sie mit dem Krimi „Schattenhände“, in deren Mittelpunkt die in Paris lebende Gerichtsmedizinerin Orla Os steht. Doch der vorliegende Band „Glaspuppen“ bildet den Auftakt zu einer Serie Kriminalromane um den samischen Ermittler Aslak Eira. Der hat allein schon aufgrund seiner Herkunft das Zeug zum Kultstar. Hinreichend verschroben, zuweilen abweisend und schroff, sowie eigenbrötlerisch ist er jedenfalls. Wie einsam und verletzlich er ist, offenbart sich nur in der Sorge um seinen fast erwachsenen Sohn Niillas, den er alleine großzieht. Doch vorerst kommen die gemeinsamen Mittag- und Abendessen, wie es sich für einen skandinavischen Kriminalkommissar gehört, zu kurz, denn Eira ermittelt in vier Mordfällen an jungen, attraktiven Medizinstudentinnen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie Nacktfotos im Internet veröffentlicht haben, sich von der Universität in Tromsø her kennen und alle bei scheußlichem Wetter verschwanden.

Schnörkellos und fein gesponnen

Nur langsam kreisen Eira und sein Team den Verdächtigen ein. Dass dieser ebenfalls aus dem Universitätsmilieu kommen muss, ist bald klar, doch zunächst legt Jorun Thørring einige falsche Fährten aus, die man allerdings als versierter Krimileser alsbald durchschaut. Wer der tatsächliche Mörder ist, ist dann schließlich keine richtige Überraschung mehr, verleiht dem Plot dafür aber größere Glaubwürdigkeit, als wenn man eine Randfigur als (Überraschungs-)Täter aus dem Hut gezaubert hätte. Allerdings ist der Schluss – hier gerät Eiras Sohn Niillas ins Visier des Täters – etwas zu dick aufgetragen und gerät zu (melo-)dramatisch. Das hätte es nicht bedurft, um eine flüssig erzählte Geschichte mit interessanten Charakteren und Konstellationen abzuschließen. Der auch handwerklich sauber ausgearbeitete Krimi hätte auch so überzeugt – als schnörkelloser, fein gesponnener Krimi, der er ist.

Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
© Oktober 2008 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Glaspuppen" von Jorun Thørring

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Ein flüchtiger Einblick in einen pervertierten Geist. Ein genauer Blick in eine der Bars von Tromsø. Eine Studentin, auf der Suche nach einer Abwechslung. Die junge Frau verschwindet und wird Tage später an einem See gefunden. So beginnt Jorun Thørring ihren zweiten Kriminalroman „Glaspuppen“ und von diesem Moment an hält sie ihre Leser gefesselt.

Alles wirkte wie ein gewöhnlicher Fall. Routinesache. Man hatte die junge Frau tot aufgefunden. Möglich, dass sie sich das Leben genommen hatte. An einem Frühlingstag Anfang Mai war die junge Studentin aus Tromsø verschwunden. Zwei Wochen später verschwindet wiederum eine weitere Studentin. Auch diese Frau wird ermordet aufgefunden, doch es gibt keinen augenfälligen Verdacht noch scheint es ein Motiv zu geben. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen diesen beiden Frauen? Und dann gibt es noch diesen alten unaufgeklärten Fall vor einem Jahr. Eine junge Schwedin verschwand ganz einfach. Als sie das letzte Mal gesehen wurde, ist sie im dicksten Schneegestöber auf dem Weg in die Stadt gewesen. Danach war sie weg, wie vom Erdboden verschluckt.

Bei der Obduktion des ersten Opfers findet der Arzt einen kaum sichtbaren Einstich in einem Leberfleck. Ein dünnes Röhrchen unter der Haut enthält das Pflanzengift Rizin. Rizin, ein höchst wirksames Gift, das eingenommen, injiziert oder in größeren Mengen eingeatmet werden muß, um zu wirken. Dieses Gift wird aus den Samenschalen des Wunderbaumes gewonnen. Nun scheint alles auf Mord hinzudeuten. Auch nachdem sich herausstellt, dass die Studentin eindeutig gequält und langsam auf eine abgefeimte Art und Weise getötet wurde.  Und es stellt sich die Frage, ob ein Serienmörder in Tromsø aktiv ist. Tromsø, die größte Stadt im Norden Norwegens und die Hauptstadt der Provinz Troms liegt teilweise auf dem Festland und auf mehreren Inseln vor der Küste nördlich des Polarkreises. Tromsø beheimatet die nördlichste Universität. Viele Hinweise führen zu dieser Universität.

Kommissar Aslak Eira ist Ende vierzig und samischer Herkunft. Er leitet die Untersuchungen. Es ist sein erster großer Fall in Tromsø. Eira stellt in seiner Freizeit künstliche Fliegen fürs Fliegenfischen her. Und er ist ein wahrer Künstler, wenn es darum geht, samische Messergriffe herzustellen. Er ist allein erziehender Vater für seinen Sohn Niilas, einen siebzehnjährigen Gymnasiasten, der in einer Band spielt. In seiner Jugend war Eira ein samischer politischer Aktivist und Demonstrant. Während er bei der Osloer Polizei arbeitete, benutze keiner seine samische Herkunft gegen ihn. Aber die Dinge liegen anders in Tromsø, wo die samischen Menschen als Einwanderer angesehen werden und er wird dauernd an seine Abstammung erinnert. Aber Eira führt die Ermittlungen mit fester Hand, gesunden Zweifeln und viel Nachdenklichkeit. Aslak Eira ist als zählebiger Mensch bekannt, als einer, der bis in alle Ewigkeit weitermacht, wenn er erst einmal eine Spur aufgenommen hat. Er hat die irritierende Tendenz, sich festzubeißen, sich in Details zu vertiefen und sie so lange zu drehen und zu wenden, bis sie einen Sinn ergeben.

  Jorun Thørring bei schwedenkrimi.de
Biografie
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Leseprobe
Rezension
Der Mai so hoch im Norden, ist ein Monat, den man versuchen muss zu überstehen. Dies meint Aslak Eira, obgleich er ansonsten sehr fähig ist, mit Ereignissen fertig zu werden, die seinen Weg kreuzen. Tromsø im Mai -  der Winter möchte nicht gehen und unterbricht andauernd die vagen Versprechungen der sonnigen Tage und bringt stürmische Attacken aus Sturm und Schneeregen mit sich. Und dieses Wetter spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Alle Frauen verschwinden bei sehr unfreundlichem Wetter. Sie waren nicht für Sturm, Regen und Schnee gekleidet und wollten nach Hause. Vertrauten darauf, dass das in einer so kleinen Stadt auf einer so kleinen Insel ungefährlich ist. Aber er wartete. Auf sie. Er glaubte an Zeichen. Alles war vorherbestimmt. Irgendwo in Tromsø schnappt sich der Killer junge Studentinnen mit seinem Auto, indem er ihnen eine Heimfahrt bei schlechtem Wetter anbietet. Was die Frauen nicht ahnen, ist, dass ihr Fahrer andere Motive hat als sie heil und gesund nach Hause zu bringen. Frauen, die unerreichbar, die wie Glaspuppen in einer Ausstellung sind. "Schöne Dekorationsgegenstände, die wir bewundern sollen, aber aus respektvollem Abstand. Denn ihr seid unerreichbar. Was für eine lächerliche Vorstellung. Ihr seid so zerbrechlich." Und so entwickeln sich "Die Glaspuppen" wie der Winter im Norden von Norwegen … schnell, intensiv und explosionsartig.

Da verschwindet eine weitere Studentin. Eira findet heraus, dass die jungen Frauen Nacktfotos im Internet veröffentlicht haben. Ist dies der gemeinsame Nenner, der den Fall verbindet? Fotos, die so unterschiedliche junge Frauen zeigten. Auf denen keine auffallenden Gemeinsamkeiten zu entdecken waren, abgesehen von der Jugend und Schönheit der Frauen. Vielleicht das Bedürfnis sich zu exponieren. Alle drei waren wohlgeformt und spielten ihre Reize aus. Eira bekommt es mit einem intelligenten Mörder zu tun, der sich mit polizeilichen Ermittlungen sehr gut auskennt. Und der versucht, dies zu seinen Gunsten auszunutzen. Und es kommt zu einem Finale, das Eira sehr unmittelbar trifft.

Die Autorin Jorun Thørring wurde in Tromsø geboren und sie befindet sich auf heimischen Boden, wenn sie das Studentenleben beschreibt, das Klima und die Mentalität der Einwohnerschaft ihrer Heimatstadt. Thørrings Sprache ist zügig und ungekünstelt und sie hat einen guten Plot entwickelt. Mit ihren ersten beiden Büchern, hat sie sich definitiv ihren Weg in die Elite der norwegischen Kriminalschriftsteller geschrieben. In Aslak Eira hat Sie einen Kommissar gefunden, der wahrscheinlich ein Erfolg beim Lesepublikum werden wird. “Die Glaspuppen“ platzieren Jorun Thørring irgendwo zwischen Unni Lindell und Karin Fossum in der modernen norwegischen Kriminalliteratur. Das ist kein schlechter Platz für eine Autorin, die ihr Debüt vor einem Jahr mit "Schattenhände" gemacht hat.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© August 2008 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
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