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"Die weiße Nacht des Todes" von Jarkko SipiläEin brennender Lastwagen auf einem Parkplatz an einer
Tankstelle ruft die Mordkommission von Helsinki auf den Plan. Es ist
Juni, Ferienzeit und kurz vor der Weltmeisterschaft der Leichtathleten.
Es sieht nach einem Routinefall aus, auch wenn eine verkohlte Leiche
im Fahrerhaus gefunden wird. Kommissar Takamäki hofft, dass sich
das Feuer als Unfall herausstellt. Aber sehr bald wird klar, dass mit
Brandbeschleuniger gearbeitet und der Fahrer ermordet wurde. Mit Heroin.
Der Wunsch des Kommissar erfüllt sich also nicht und sein Sommerurlaub
gerät in Gefahr.
"Die weiße Nacht des Todes" ist der erste Kriminalroman von Jarkko Sipilä, der ins Deutsche übersetzt wurde. In Finnland ist der Kriminalroman im Jahre 2005 unter dem Titel "Likainen kaupunki" (Dreckige Stadt) erschienen. "Likainen kaupunki" ist der fünfte Band der Serie um den Kommissar Takamäki und seiner Ermittlergruppe. Im Jahre 2001 erschien der erste Kriminalroman um den Kommissar Takamäki und dann folgte jedes Jahr ein neuer Roman. Inzwischen sind sechs Kriminalromane in Finnland erschienen. Der letzte im Jahre 2006 mit dem Titel "Mitään salaamatta". Jarkko Sipilä ist von Hause aus Kriminal- und Justizreporter. Er hat für die Zeitung "Helsingin Sanomat" gearbeitet und seit 1996 für die Nachrichtensendung MTV3.
Auf die Frage, wie er auf dieses Thema "Undercover" kam, antwortete Sipilä in einem Interview: "Die Frage nach der Moral in der Polizeiarbeit ist eine sehr interessante und aktuelle. Darf ein Polizist, der Undercover tätig ist, Verbrechen begehen? Das ist, was eine gemeinsame Arbeitsgruppe des Innenministeriums und des Justizministeriums in Finnland kürzlich vorschlug. Das ist eine höchst problematische Angelegenheit und eine, die das Buch anpackt. Das alles wurde schon vor gut einem Jahr diskutiert, als ich die Handlung des Buches entwarf. Ich betrachtete das Thema als so interessant, das dies ein guter Ausgangspunkt für das Buch wurde".
Im Team von Takamäki sind weitere interessante Personen tätig. Joutsamo und Suhonen sind tatsächlich fast gleichwertige Partner zu dem Kommissar. Wie in der wirklichen Polizeiarbeit, ist das Ganze zusammengesetzt aus den Mitglieder des Teams. Oder wie Sipilä sagt: "Heutzutage kann kein Kommissar Kriminalfälle auf eigene Faust lösen. Suhonen - dessen Vornamen bisher noch nirgends aufgedeckt worden ist - bewegt sich in der kriminellen Unterwelt und treibt Informationen von den Ganoven ein. Anna Joutsamo ist eine gewandte Polizistin, ein zukünftiger Kommissar nach Takamäkis Meinung." Und das Sipilä etwas von wirklicher Polizeiarbeit und Ermittlungen versteht, kann man sehr gut in diesem Buch nachlesen. Die Beschreibung von der Arbeit der Polizei hat ihm viele Preise eingebracht. "Ich habe bei meiner Arbeit als Kriminalreporter kapiert, wie Polizeiarbeit funktioniert. Nachdem ich diese Arbeit 15 Jahre lang gemacht habe, würde es ein Wunder sein, wenn davon nichts an mir hängen geblieben wäre. In meiner Arbeit, mußte ich dauernd den neuesten Entwicklungen in der Polizeiarbeit und den forensischen Techniken Rechnung tragen. Meine Absicht ist, die Welt der Polizei so realistisch wie möglich abzubilden. Die Geschichten dagegen sind natürlich reine Fiktion. Die zwei Jobs passen verdammt gut zueinander. Als Reporter hörst du eine Vielzahl von Geschichten, einige davon haben keinen Neuigkeitswert. Entweder sind sie nicht wahr oder sie haben keinen Nachrichtenwert. Und manchmal ist es nicht möglich sie nachzuprüfen. Als Kriminalreporter treffe ich alle möglichen Leute. Klar, ich benutze diese Ereignisse oder Personen nicht in meinen Büchern als solche, aber einige Stückchen und Teile werden in meinen Kriminalromanen verwendet. Ich versuche nicht, dies abzustreiten. Auf der anderen Seite, bietet das Schreiben von Romanen einen netten Ausgleich zu der Arbeit in der Redaktion, wo du ständig und ausschließlich mit den Tatsachen verbunden bist. In meinen Büchern - obwohl ich versuche, so nah wie möglich an der Realität zu bleiben - kann ich meiner Einbildungskraft freien Lauf lassen. Auf eine Art sind Kriminalromane ziemlich kompliziert zu schreiben, da sie glaubhaft sein müssen. Die Geschichten aus dem wahren Leben sind meist seltsamer und manchmal gibt es kein Motiv für ein Verbrechen. In einem Buch aber, muß es eines geben." Nach der Botschaft in seinen Büchern gefragt antwortete Jarkko Sipilä: "Vielleicht ist die Botschaft, dass die Welt ein sehr kalter Platz und die Einstellung der Menschen eine sehr harte ist. In Büchern können die Leser einen flüchtigen Eindruck von einer Welt bekommen, die sie normalerweise nicht zu sehen bekommen würden. Meine Bücher jedoch sind dazu da, den Leser zu unterhalten. Die Handlung muß aufregend sein und fesselnd." Ein Kritiker schreibt, dass Sipilä faktenreiche Romane schreibt, Geschichten, die tatsächlich geschehen können. Seine ausgezeichnete erzählerische Kraft ist jedoch der wahre Haken. Und an diesem Haken klebt man. Man kann nur hoffen, dass der Verlag die Serie um den Kommissar Takamäki und seiner Truppe nach und nach vervollständigt und man auch die ersten Fälle der Kripo aus Helsinki kennenlernt. Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen © März 2007 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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